[ frage an radio peryton ]

„nach all dem, was wir gestern redeten: heisst lieben lei-
den?“

im prinzip ja; aber nur, wenn sich keine anderen lösung-
en anbieten

auch unabhängig einer erwartung dessen, was wir mor-
gen noch besprechen werden – wobei mit einiger sicher-
heit davon auszugehen ist, dass wir uns thematisch in
die selbe richtung begeben – kann nur dies die einzig
richtige antwort des in (und die) freiheit liebenden sein;
wobei dieses ‚ja‘ mit ‚unbedingt‘ zu attributieren ist, im
engsten wortsinn gefasst: ‚ohne jegliche bedingung‘

die bedingungslose und somit freie (auch: leidende) lie-
be muss als einzigartige lebensbeschäftigung betrach-
tet werden, die den verlust des zentrums seines emo-
tionalen interesses und den verzicht darauf als präsen-
te möglichkeit mit einschliesst; sie grenzt sich hierin
scharf vom erfolgs- und gewinngerichteten ansinnen
einer kapitalistisch orientierten beziehung ab

auch wenn – besser: weil – in der sozialen wie sprach-
lichen bewertung und in der lebenswirklichkeit dieser
gefühlsbelasteten ausgestaltung von beziehung un-
schärfen und überschneidungen zu bemerken sind, em-
pfehle ich insofern die orientierung am kulturellen zung-
enspiel, dass die heutige ‚liebe‘ in ihrer ursprachlichen
bedeutung auf ‚verlangen‘ und ‚begehren‘ fusst, das
‚leiden‘ jedoch im ‚gehen‘, ‚weggehen‘ und ‚vergehen‘
verwurzelt ist

dennoch: nicht einzig im leiden erfüllt sich eine freiheit-
liche liebe; der verzicht auf den verzicht kann liebevolle
variante, kann ebenso erfüllung wie auch erlösung sein


One Response to “[ frage an radio peryton ]”

  1. x sagt:

    das ist peryton

Leave a Reply