[ dort: schnee. hier: kein … ]

hier hat die sonne den weissen puder, diesen eher
lächerlichen versuch, längst wieder weggeleckt oder
es war der eisige wind; dort liegt der schnee noch
hoch, schwarz angeranzt vom strassendreck, gelb
von hundepisse, höre ich am telefon. drehe mich
noch einmal in den kissen. höre schritte auf einem
fussabtrittsgitter, höre stimmen am brötchentresen

drehe mich noch einmal in den kissen und geniesse
es, versteckt in einer tasche durch die welt getra-
gen zu werden, eine weit entfernte welt, ganz nah

sex? ich soll über sex reden?? nein nein nein. mein
letzter versuch führte zu grosser aufregung, hefti-
gem atemholen, hektischem gestikulieren – einer
ganz wunderbaren erregung: aber du kannst doch
nicht immer einfach so über sex reden. es gibt doch
grenzen, oder? das interessiert wirklich niemanden!

also schweige ich. drehe mich wieder in den kissen
und versuche so zu tun, als ob es für mich das nor-
malste von der welt wäre, untätig zu sein. der arzt
nennt es „borreliose“. und es fühlt sich scheisse an


4 Responses to “[ dort: schnee. hier: kein … ]”

  1. andrea sagt:

    und ich dachte schon du wärst böse… auf mich wegen den text … alles andere kommt noch

  2. rabenflug sagt:

    Heute morgen hörte ich Radio. Da konnte man was gewinnen. Man musste vier Musiktitel erkennen. Was ja jetzt erstmal nicht so schwer erscheint. Wenn man den ersten Titel erkannt hat, bekam man eine Rolle 1lagiges Toilettenpapier. Dann wurde das 1. Lied wieder gespielt und ein zweites Lied drüber gelegt.. wenn man das erkannt hat, dann gabs eine Rolle 2lagiges Toilettenpapier usw.

  3. peryton sagt:

    @ xc

    ja, es ist … ääähm … unangenehm. sehr. und hätte ich tatsächlich die wahl, wäre ich mit der (wie du es nennst) „krankheit verliebtsein“ durchaus zufrieden; leider gibt es diese wahl nicht

    so vertröpfeln meine tage unter harten drogen und (dennoch) absonderlichen körperreaktionen, so baut sich das gefühl auf, schon wieder wichtige (arbeits-)zeit zu verlieren (und die sorge, ob alles wieder so wird, wie zuvor) und so gibt das verliebtsein einen wohligen trost, das alles recht gelassen zu überstehen

    versprochen: anfang februar werde ich wieder singen, egal ob gesund oder nicht. und es wird schön werden

    auch dir liebe grüsse!

  4. xc sagt:

    hi g
    na klingt ja nicht so toll,
    war auch im verdacht bei mir
    doch bin ohne.
    ist jedenfalls eine unangenehme
    erkrankung!
    obwohl gibt es eine angenehme
    erkrankung?
    naja, man sagt, verliebt sein wäre
    auch eine krankheit,
    und eine menge leute
    mögen diese.
    in dem sinne
    sei mir gegrüsst, mf!
    xc

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