[ ein sonntag in b ]

beinahe das schlimmste ist die auswahl eines neuen
programms. nein, ich spiele selten das gleiche. meist
entscheide ich mich für eine neue zusammenstellung;
aber dieses beschränken, dieses begrenzen-müssen
… es ist wie das zurücklassen von kindern an einem
bahnhof: ihr könnt nicht mitfahren, ihr werdet mir
fehlen. vielleicht werde ich unterwegs einen schreck
bekommen: es wird zu spät sein, der fehler ist getan

heute ist sonntag. heute wird sonntag sein. ich werde
langsam durch den görlitzer park gehen, vielleicht
die schwere kameratasche bei mir tragen, sofern
die sonne scheint, werde ein bestimmtes café auf-
suchen, einen tisch mit blick zur strasse finden und
dort mein buch aufschlagen: ruhe. den beifall nach-
klingen lassen. die schweren momente. und dann
den blick wieder nach vorne richten


4 Responses to “[ ein sonntag in b ]”

  1. z sagt:

    jedem seinem pfad

  2. ts sagt:

    an z: Es tut mir leid, dass Du die Einfachheit von Hass gegenüber Liebe als Regel gelernt zu haben glaubst… Ich für meinen Teil kann mich Dir nicht anschließen. liebe Grüße!

  3. z sagt:

    jemanden wirklich zu lieben ist schwerer als zu hassen!?!

  4. ts sagt:

    Auf dem Hof habe ich gerade ein Mauersegler-Küken und einen Altvogel entdeckt. Zwei leblose Körper – im Tod miteinander verschlungen. Warum setzt sich ein Mauersegler neben das Küken und stirbt mit ihm? Da werden sie wieder schreien: „Instinkte!“, sich zurück zum Fernseher drehen, immerhin fängt gleich das Elfmeterschießen an. Und ich sitze hier, strenge mich an, den langgezogenen, schrillen Schrei vom Hof vor ein paar Tagen in mein Ohr zurückzuholen – Ich bin ratlos, weil mich seit Tagen die Frage beschäftigt, wie ich kürzlich in einer Diskussion mitanhören musste, wie einige darüber schwadronierten, ob sie sich für fähig halten, alle zu lieben. Warum versuchen sie es nicht einfach?

    Es tut gut, dass Du da bist!

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