[ peryton und die bayernpartei ]

erneut eine überschrift, bei der ich länger überlegen
muss: ‚peryton bildet. manchmal‘ war eine alternative

der anlass: das argusauge meiner seitenstatistik hat
zugriffe von einem forum von anhängerInnen der o-
bengenannten partei aus vermeldet. was mich wun-
dert. nicht, dass wählerInnen, die ihr kreuzchen zur
mitbestimmungsfarce im demokratischen alltag der-
art wegwerfen, ihre zeit im forum der so begünstigten
totschlagen – nein. wer so handelt, handelt zeitgemäss

aber dass ausgerechnet der peryton-blog zur recherche
genutzt wird. hallo? ist nicht unüberlesbar, dass meine
gesinnung gerne als ‚unpatriotisch‘ zu bezeichnen ist?

sicher gäbe es noch die eine oder andere aggressivere
formulierung, die der wirklichkeit nicht ferner läge; aber
bitte. es bleibt die alarmierende tatsache, dass konsu-
mentInnen des bayernpartei-forums sich im peryton-
blog weiterbilden müssen. das schmerzt. das trifft. das
wäre einen appell an die bildungspolitik wert, die durch
‚pisa‘ offengelegten verblödungseffekte deutscher bil-
dungsarbeit zielgerichteter – wirkungsvoller! – zu lenken

wo kämen wir schliesslich hin, meine damen und herren
im lederhosen- und dirndlbewehrten genitalbereich des
bildungsbayerntums, wenn die falschen lehren aus den
falschen quellen – also den linken – gezogen würden?

wüchsen uns etwa kleine schreihälse nach art eines pe-
ryton
oder – urbayerischer – eines hans söllner heran?

meine damen und herren aus der geistigen bergwelt …
ich fürchte, sie haben ein problem. nicht nur in bayern

das mit dem söllner, der hinweis da oben, das war
übrigens ein kniff, ein trick, um die moral der schon
geprügelten weiter zu untergraben. eine neue quelle
zum wühlen bei einem musikalischen kollegen, der
bundesweit auf dem index steht, bei dem zu hören
und zu lesen ich ihnen hiermit eindringlich abrate

den index, von dem ich spreche, gibt es selbstver-
ständlich gar nicht. diese liste von personen, die in
radioanstalten bürgerlichen rechts nicht gespielt wer-
den, in den medien für die doofe masse verschwie-
gen werden aus gründen ihrer politik – das ist nur
erfunden von mir. und genau darum hört ihr leute
wie den söllner eben nicht im radio, nicht im fernse-
hen, weder in bayern, noch anderswo. verstanden?

und jetzt: husch husch zurück ins bayernland, wo
die welt – zumindest parteimässig – noch so richtig
in ordnung ist. jedenfalls, bis du richtig hinschaust


13 Responses to “[ peryton und die bayernpartei ]”

  1. beh.kah sagt:

    und worin bestehen die verblödungseffekte/wie äußern sie sich? durch links aus einem ger(n-)manischen bayernforum? und was hat das mit pisa zu tun?

    die theorie vom widerstandspotenzial finde ich mindestens lustig, verweist aber vielleicht auf mehr als ihr das selber lieb ist. (verfehlungen sind oft sehr wichtig, weil sich aus ihnen politische widerstandsmöglichkeiten ergeben… ohne auf allzu krasse oder als solches empfundene theoriehämmer zu verweisen, die dazu äußerst weit mithilfe von performativen verschiebungen ausholen, sei nur daran erinnert, dass bspw. jeder rechtschreibfehler die chance zur erschaffung eines neuen, anderen wortes ist wie im übrigen die uneinholbare singularität von körpern so mancher praktik – öfter auch ungewollt – subversiv widersteht… armlose in handschellen oder beim fingerabdrücke-nehmen hat trotz aller anzuerkennender eventueller und nicht romantisch zu verklärender problematiken doch etwas für sich. aber klar: auch dem lässt sich entgegnen…)
    aber zum thema pisa: du vergisst bei deinem sportsoldatInnenvergleich, dass schüler_Innen keine andere wahl gelassen wird. die soldatierenden hingegen haben schon eine gewisse freiheit bzgl. dessen, was sie da tun und tun wollen. (eigentlich bräuchte es dazu mehr differenzierung um die vielen prämissen dieser aussage angemessen darzulegen. was solls…) insofern funktioniert der vergleich meines empfindens nach nicht sonderlich gut. und wie ich oben schon erwähnte: das fehlerhafte bearbeiten von pisa-tests kann auch als weigerung wirken, sich für wirtschaftliche interessen einer wirtschafts- und schulweise, die sich gegen die wirtschaftenden/lernenden wendet, nicht einspannen lassen zu wollen, obgleich natürlich genau das in pisa- und auch anderen bildungsdiskursen immer wieder nicht anzutreffen sein wird.

    (ich bin mit den ganzen obigen zeilen nicht zufrieden… wirklich nicht. ich neige eigentlich zu der aufnahme einer viel dekonstruktiveren lektüre sämtlicher mit bildung zu tun habender texte, welche ich aber aus mangel an zeit und raum gerade nicht leisten kann.)

    tatsächlich hatte ich bis zu deinem hinweis das kelsterbacher-geschehen mit dir nicht registriert. zur im raum schwebenden frage, ob ich erscheinen möge: nein, lieber nicht. warum? zeitgründe, das wäre angesichts anderer gründe eher sehr gering zu gewichten. andere gründe: hier nicht wirklich und des öfteren auch sonst nicht erklärbar, haben aber u.a. mit angeschlagener gesundheit, wahrnehmungskonstitution und komplexen befindlichkeitsdefiziten zu tun. wird also wohl leider erstmal schon wieder nichts. (wir kriegen das trotzdem schon noch irgendwie irgendwann hin.) oder präventiver ausgedrückt: das ganze bekäme mir nicht besonders gut. wirklich nicht.

  2. m/b sagt:

    lieber peryton,

    ja dein text bearbeitet nicht die `pisa-studie`! von daher gesehen ist meine comment-entgegnung also völlig falsch und daneben gewesen. (fehler gebe ich gene zu… auch fühle ich mich nicht von dir belehrt!! sondern bedanke mich herzlichst für deine richtigstellung.

    pardon:
    ich hatte einfach (obwohl ich die links-texte einsah) eine ganze menge fragen zu den inhalten und dem „peryton und bayernpartei“ text selbst.

    das war der punkt. es wäre also besser gewesen, ich hätte diese fragen gestellt? aber wer will schon so „doof“ sein und zugeben diese verständnisfragen offen zu stellen? na in zukunft gebe ich die blöße und frage das… und im prinzip wäre das der offenere und mutigere weg, denn mir geht es gar nicht um eine de-struktive kritik, sondern hier gings um verständnis…

    freundlichen gruß
    m/b

  3. peryton sagt:

    @ m/b

    wenn ich jetzt sage, was ich dazu sagen will, wirst du (wieder) sagen, ich wolle dich belehren:

    mein text bearbeitet nicht die ‚pisa-studie‘, sondern berichtet über „peryton und die bayernpartei“. die sekte universelles leben und ihre anhängerInnen sind kein zentrales thema, obwohl der link aus dem bayernparteiforum zum peryton-blog dadurch motiviert war. darüber hinaus rücke ich zensur in den medien in den blick und schlage – höchst konstruktiv, wie ich finde – am ende (mittels eines beispielhaften links) einen bogen zum aktiven politischen widerstand …

    alles in allem ergibt eine satire; nicht mehr, aber auch nicht weniger

    und ein witz ist spätestens dann tot, wenn er zu tote erklärt wurde

  4. m/b sagt:

    @peryton

    es mag ja der fall sein, dass du den hinweis auf die pisa-studie spitz und provokant gemeint hast – aber ich bin (ebenfalls) der ansicht, daß hierbei das eigentliche ziel (nämlich zugleich die gesellschaftkritische kritikwürdigkeit) dieser studie quasi mit hervorzuheben, nicht so klar zum ausdruck kommt.

    nun bin ich halt auch jemand die/der mit den sogenannten `bayrischen lebens- und kulturverhältnissen`nicht gut geübt vertraut ist… aber eins sollte doch klar ? sein: radikalere und sozialgerecht ausgerichtete reformen im bildungsbereich, z. B. als ein anker: schülersebst- und mitbestimmung sind inzwischen tabu geworden.

    die auslese- und strafmechanismen betreffen diejenigen, welche sowieso bereits grundlegend ausgegrenzt bleiben.

    m/b
    P.S.: sehr gut getroffen fand ich ja in dem satiretext die motive vom `bayernland…`- da weiß nun wirklich jede/r was gemeint ist…
    (das ist ja eben das `erschreckende`)

  5. peryton sagt:

    @ beh.kah

    natürlich hat ‚pisa‘ nix „aufgedeckt“ – schon gar keine „bildungsmissstände“; aber ich rede ja auch wohlweislich von „verblödungseffekten“

    die theorie vom widerstandspotential finde ich eher absurd; von wieviel hoffnungslosigkeit müsste ich durchsickert sein, um mich daran zu klammern? nein … damit vergleichbar wäre die vermutung, das auffallende scheitern der deutschen sportsoldatInnen bei der vergangenen olympiade sei ein positives zeichen gewesen, eine konzertierte verweigerungshandlung, ein ausdruck ihres politischen widerstands, ein bislang ausgebliebenes menetekel gegen die menschen- und geist- und raumfressende (a)normalität des berufssportlichen alltags (und der üblichen dinge, die zum thema olympiade in china ganz am rande – weit ausserhalb der sportwelt – sonst noch diskutiert wurden)

    aber wenn ich lese, was dir eben mal so an „einigen sachen“ eingefallen ist, nur weil ich ein wenig satirisch wurde, um einige bayerparteischädel abzuwatschen, bedaure ich wirklich, nicht mehr/häufiger zu schreiben

    und du hast registriert, dass ich am kommenden mittwoch in der nähe von frankfurt spiele? falls auch du dich der baumretterInnenökofuzzistahaudenflughafenweg-szene anschliessen willst, wenigstens einen abend lang und auch nur, um einem meiner langweiligen konzerte beizuwohnen (beizuschlafen wäre hier auch ein netter wortwitz – aber bislang ist noch nie ein/eine zuhörerIn meiner konzerte eingeschlafen) … dann komm doch. dass ich mich freuen würde, muss eigentlich nicht erwähnt werden, oder?

    nein, du musst nichts darauf sagen; ich weiss es ja selbst: wenn wir uns treffen, brauchen wir mehr zeit füreinander als zwischen auf- und abbauen der technik

  6. beh.kah sagt:

    na, ob und inwiefern „pisa“ irgendwelche bildungsmisstände aufgedeckt hat, muss jederzeit bezweifelt werden; bspw. von demokratie-, menschenrechts- und mitbestimmungsdefiziten in diversen deutschen schulen war jedenfalls nirgends ernsthaft die rede. (oder habe ich da etwas nicht mitbekommen? darf man mittlerweile überall auf die toilette gehen ohne sich vom klassengrofäz die erlaubnis einholen zu müssen? – und das ist ja noch fast das geringste problem…)

    irgendein alternativerer pädagoge (war es ulrich klemm? bin mir nicht sicher…) meinte zu pisa mal, dass die ergebnisse uns ein gewisses widerstandspotenzial offenbaren könnten angesichts der mangelnden anpassungsbereitschaft an die partiellen gewaltanstalten namens schule. wer weiß, inwiefern er recht hat(te)?

    und ganz nebenbei: ich habe erlebt, wie diejenigen, die getestet wurden, ausgewählt wurden: eines tages kommt eine lehrkraft ins zimmer und verkündet die namen, die ein streng anonymes auswahlverfahren von irgendwoher ausgespuckt hat. nichtwollen gibts nicht, außer inform einer absichtlich-falschen oder desinteressierten aufgabenbearbeitung. zumindest war das damals das, was ich bei uns erlebt habe.

    solange es eine anerkannte beleidigung ist, jmd. als kind, kindisch oder kindlich zu bezeichnen, bleibt noch viel arbeit zu leisten gegen die massive kinderfeindlichkeit, die von der langen, jedoch diskontinuierlichen tradition des adultozentrismus herrührt und sich immer wieder aufs neue mit der konstitution von gewaltförmigen schulorganisationsweisen zu verweben weiß.

    … das sind so einige sachen, die mir zum aufspießwort pisa einfallen…

  7. xc sagt:

    zum text
    ganz schoen spitz deine zunge
    doch bitte
    pass auf sonst wird sie abgeschnitten

    gruss
    xc

  8. peryton sagt:

    @ tjona

    oh doch. genau das

  9. tjona sagt:

    öh, häh ? ja, schon. aber … des am schluß hab ich doch nich gesagt ? oder was meintest du mit „gebrüllt“ ?

  10. peryton sagt:

    @ tjona (postscriptum):

    „das meer“ … gut gebrüllt tjona ;)

    ja, wir wollen diese schraddelige aufnahme wirklich auf platte haben. und dann wird es mir eine besondere freude sein, dich namentlich unter den gästen zu führen. wäre das für dich in ordnung?

  11. peryton sagt:

    @ tjona:

    nein nein, die csu war nicht das thema – wie kommst du darauf?

    oder gibts mal wieder ein problem mit den links … ich bezog mich auf diesen

    dort hat ein simson hipp (jaja, das ist jener von der ul-werbeveranstaltung auf dem „jugendumweltkongress“ ende 2005/anfang 2006) was gepostet und irgendein oberschlaukopf aus dem besagten forum hat eben bei mir (!!!) nachgeschaut, was es mit diesem menschen auf sich haben könnte

    aber eventuell war das gar nicht so unschlau? über manch irrwitziges wesen hab ich schon berichtet; auch über spezielle durchgeknallte mit mitleidsbonus, wie den schäuble, den derzeit obersten rhetorischen totschläger deutschlands zum beispiel, ist bekanntermassen eine menge … äääääh … nettes zu finden

    … vielleicht sollte ich ein wikiperytonpedia einrichten?

  12. tjona sagt:

    ups, csu war nicht wirklich das thema, oder ? sorry !

    wegen thema verfehlen hatte ich schon von jeher miserable noten in deutschaufsätzen, naja …

  13. tjona sagt:

    hubers rotes meer gegen die „roten“, haste dit vielleicht kommentiert ? oder wat woll´n die bei dir ???

    http://www.focus.de/politik/deutschland/csu-chef-huber-droht-lafontaine-mit-kreuzzug-gegen-linkspartei-_aid_327549.html

    http://www.sueddeutsche.de/thema/Erwin_Huber

    kreuzzug ? war das nicht das knietiefe im blut stehen der metzelnden ritter ?
    religionskrieg christlich-sozial am besten noch mit tibet-wimpel, yeah, das passt zusammen !

    nee, mal im ernst, das muss mensch sich mal reinziehen, was das bedeutet, was der da verzapft !!!

    also, raus aus der gosse mit euch, schwarzes und rotes lumpenvolk und dir georg allerliebsten dank für „das meer“ :-*

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