[ geh, finde den zitronenwal ]

„wenn ich dich brauche, bist du nicht zuhause. und
dann geht kein band ran. (das ist sicher das erste
mal, dass ich gern draufsprechen würde.)“

sekunden später ruft er an. ich jammere, er lauscht

– dann: du musst loslassen. und ich erzähle ihm von
meinem traum mit ihrem bruder x., von dem ich noch
nie träumte, und dem freund zu meiner rechten, der
plötzlich „ich würde gern die y. wiedersehen“ sagte
und meiner überraschung, als ich ihn das sagen hör-
te, und meiner überraschung, als ich mich seine wor-
te wiederholen hörte, im traum, denn ich dachte augen-
blicks, dass dies der falsche name, die falsche per-
son sei, von der wir jetzt sprachen und genau da, im
selben moment, schüttete der bruder – also x. – sei-
nen tee, der kalt und überflüssig geworden war, mit-
ten zwischen uns auf den tisch. klatschnass war ich
aufgewacht, rinnsale von schweiss in den kniekehlen

du siehst also, sage ich, dass ich loszulassen bemüht
bin, seit vielen jahren. es ist das wandern auf einem
schmalen grat: im grellen licht der tage kann ich mei-
ne balance halten. ich bitte dich, geh, finde den zi-
tronenwal
. vielleicht kannst du mich dann verstehen


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