[ farbenleere II ]

es sei ein farbiger abend, sagte sie, doch
hier, zwanzig mitfahrgelegenheitseuronen
entfernt, gibt es keine sonne, nur graues

und der nachbar, den ich im vorbeirennen
fragte, ob er nicht besser hätte nachfra-
gen sollen, was an den ihm zugetragenen
gerüchten sei, wollte lieber glauben, was
ihn weniger beunruhigt: das gewohnt-alte

(womit er ganz bestimmt auf der sicheren
seite steht, weil er’s bloss macht wie alle)

farbenleere: in meinem kopf ist der flanger
‚on‘. du fehlst mir heute besonders, sage
ich, und: angriff ist die beste verteidigung

womit ich wie stets das sprechen meine
und niemals die schlacht; ich weiss, dass
ich mich so als altmodisch oute. na, und?


One Response to “[ farbenleere II ]”

  1. xc sagt:

    das altmodische wirdd modisch und das trendige wird altmodisch, vieles ist eine frage der zeit und der ansicht,
    man glaubt an das was man glauben will, neues macht angst,
    gruss
    xc

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