[ 14. januar 2006 ]

das gurren von tauben dringt in meinen traum. überrascht
wache ich auf. es ist zu früh. die morgensonne räkelt sich
noch rosa hinter zweigen, macht ihre platte frei, damit sie
nicht vertrieben werden kann, wie alle andern, die zu lange
ruhn und an den falschen orten

ich schalte ich den rechner an, setzte das kaffeewasser auf
die herdplatte. das rauschen der festplatte beruhigt mich
– das sollte mir zu denken geben. dann aber warte ich. er
kommt nicht. die mitgebrachten brötchen verlieren ihren
duft ungeschnitten in den raum, mein appetit verliert sich
hinterher; es sind die kleinigkeiten, momente des ver-
gessenseins (oder ein gefühl davon), die mich traurig
machen. unachtsamkeit: ein umgestossnes glas entleert

im traum hab ich versucht, abschied zu nehmen. es soll dir
gut gehen, hörte ich. es ist zeit zu gehen, sage ich, es ist

zeit. aber das weiss ich doch schon lange


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