Archive for 2014

[ der schwebende mönch ]

Montag, September 29th, 2014

wenn andere arbeiten, kann das sehr spannend
ausschaun. hier geht es um die reinste ver-
blendung: ein „schwebender mönch“ entsteht

manchmal werden die wunder eben mit geschick
und stahl zusammengeschweisst. überhaupt gibt
es kein wunder ohne den wundersam betrogenen

das wäre ein betrug, würden nicht alle teile dieser
geschichte von einander wissen und wonnig die
lüge teilten. ganz normal. wie in jeder beziehung

foto: 27. august 2014

[ la famille t’attend ]

Samstag, September 27th, 2014

 

immer noch? das ist doch verrückt

 

bild: la famille t’attend (ca. 2011)
copyrights: cosima fuchs © 2014

[ mein elfter september ]

Samstag, September 13th, 2014


 

für mich geht immer nur die sonne unter. oder
der vollmond auf. je nach belichtung sieht das
vollkommen gleich aus; eine frage der technik

dies hier ist – ja! – ein vollmond. nach meinem
schrecklich anstrengenden urlaub kommt er mir
vor wie eine überhörte bitte: da, schau doch hin!

und ich schaue hin. bilde mir ein, dass da und
dort sternschnuppen herabtropfen, wünsche dir
jedesmal glück. immer eine frage der einbildung
 

foto: vollmond, 11. september 2014


[ 02. august 2014 ]

Samstag, August 2nd, 2014


 

dieser sommer … für spaziergänge habe ich
niemals zeit. heute allerdings bis hinunter
zum hafen. davon wird die stadt nicht schön

davon wird die stadt nicht schöner und doch
werde ich nicht fortziehen. nicht in diesem
leben. du kannst mich hier finden, falls du …

du wirst nicht. nicht in diesem leben. und
dennoch: dieser sommer. der sommer riecht
nach dir. das ist wunderbar. ja, das ist fatal
 

foto: m. haller, 10. august 2010
copyrights: m. haller © 2014


[ der vollmond über berlin ]

Dienstag, Juli 15th, 2014


 

ich kapituliere. ich gebe nicht auf. ich lasse mich
auf die bedingungen ein … und morgen, das kenn
ich ja schon, werde ich einen dicken kater haben

zwei erinnerungs- und weinvolle balkonabende mit
t. bringen mich – wie immer – an den füllrand des
allzu vernünftigen. na und? das ist doch allemal
liebevoller als zu den millionen zu gehören, die
sich in gröhlenden patriotengruppen schwarz, rot
und pissegelb um den rest von verstehen saufen

keine ausnahmen: ich mag diese deutschen nicht
 

foto: der vollmond über berlin
12. juli 2014


[ weisse fahne ]

Sonntag, Juli 6th, 2014


 

ich kapituliere. ich gebe auf. ich lasse mich
also auf deine bedingungen ein. bedingungslos

nenne es dumm, verspätet, ja, zu spät. nenn
es respektlos, unachtsam, ungeduldig, frech
(das würde mir gefallen), aussichtslos und
sowieso unakzeptabel. inkonsequent. sogar
hilflos könntest du es nennen. ja, all das; ja

ich ziehe eine neue, weisse fahne auf. meine
würfel fielen längst. maintenant, c’est à toi

 

foto: neoviel, 06. juni 2010
copyrights: neoviel & peryton © 2010


[ inkonsequenz liegt in der familie ]

Freitag, Juni 6th, 2014

 


„du kannst doch nich „peryton kommt zurück“, dann
aber nur so 1/2-jährlich mal’n grüßchn oder ein
„na gut dann halt“ schreiben“
(kommentar von tjona)

 
 

na hör mal, tjona. inkonsequenz liegt in der (soll heis-
sen: meiner) familie. leider. wär ich konsequent, müs-
ste ich ja permanent schreiben „jetzt ist schon wieder
was passiert.“ und hätte damit schamlos den wolf haas
zitiert (den mit den brenner-romanen. kennst du sicher;
weil für angehende linguistik-professorinnen geradezu
ein muss. sprachlich gesehen. haha. kennst du natürlich
nicht, weil krimi ist ja keine literatur. nicht richtig. find
ich aber schon. ungefähr so geht das auch beim bren-
ner, nein, beim haas, nur halt auf österreichisch… das
eben mal kurz abgeschwiffen; autsch, frau prof in spe!)

 

vielleicht sollte ich gegen den kulturkropf gema (ver-)
stossen und einen vivaldi-titel hochladen, in einer ein-
zigartigen version mit dem jazz-flötisten jiří stivín an-
fang der achziger jahre eingespielt (°), weil mir die nicht
mehr aus dem kopf gegangen ist, nachdem sie mir beim
proben irgendwie wieder da hineinkam. so sehr, dass
ich mir die originalaufnahme auf langspielplatte (für
die jüngeren leserInnen: vinyl) besorgt habe, die aus
meiner sammlung irgendwann verschwand … und ernst-
haft: ich überlege, das ‚cantabile‘ selber mal zu spielen

 

wie, tjona, soll ich das den leuten verständlich machen:
der peryton kriegt die gichtigen finger nicht mehr aus-
einander und will da einen vivaldi herauskrampfen ..?

 

zwischen dem träumen und dem tun schlafen welten

 

 


(° – antonio vivaldi, sechs flötenkonzerte. konzert nr. 3
in d-dur, rv 428, ‚il_gardelino‘. allegro, cantabile, allegro
– jiří stivín und das slovakische kammerorchester prag)

 

[ na gut. ausnahmsweise heute ]

Donnerstag, Mai 22nd, 2014


 

na gut. ausnahmsweise melde ich mich
zu wort. wo doch das stillsein so gut tut

auch nur, weil ich mit l. vorhin am hafen
sass, vor der kleinen schifferkneipe, und
wo wir das gewitter heraufziehen sahen

und weil ihr zufällig dieses foto einfiel; ja
genau, das hier: der schorsch gut gelaunt
am autoschrauben. lange her. viel passiert

 

foto: lu, 16. august 2011
copyrights: lu & peryton © 2014