[ vierzehnter tag ]

froststarre kälte draussen. auf kurzen spazierwegen
nehme ich die kristalline schönheit winterkahler zwei-
ge wahr, auf denen sich das licht der trüben mittags-
sonne bricht, blinkend und blitzend, zündelnde lun-
ten feinsten eises; mein herz erreicht sie nicht

ausgestorben scheint das haus: das weihnachtsfest
lockt seine opfer in heimatliche depression zurück;
dennoch gibt es kaum stille, nicht wirklich platz, nicht
raum für rückzug und privatheit, meine einsamkeit. a-
bends, endlich, suche ich ein zimmer, in dem ich un-
gestört mit m. telefonieren kann

was hätt ich anderes ihr sagen können, damals, als:
ich möchte mit dir leben, frage ich und weiss, dass
wenn irgendwer, dann sie diese, meine welt verste-
hen kann, die fragen, schwierigkeiten und das ‚da-
mals‘ auch. (oder ehrlich gesagt: ich hoffe es.)

bevor die tränen unaufhaltbar werden, lege ich auf


2 Responses to “[ vierzehnter tag ]”

  1. bk sagt:

    bedeutungen sind dazu geboren, immer auch schon (mindestens) teilweise zu verunglücken, denn gerade das begründet ihr leben, wenn sie verändert wieder zu neuer, anderer bedeutung kommen-

    nein liebster georg, ich spotte(te) nicht, nicht mal ansatzweise. (wann hab ich je gespottet? vor allem zu und in den wunden von verletzten körpern? – oder gar über dich? es ist eher meine angst, dass du meinst, ich würde spotten.)

    ich schicke dir nur die möglichkeit des unmöglichen: antiweihnachtlich, d.h. weihnachten ohne weihnachten. (un-üblich… aber hatte ich dir nicht genau das versprochen?)

    wir hier draußen und du da drinnen; für dich krümmen wir auch die ganze welt, wenn es sein muss: wir hier draußen-drinnen, du da drinnen-draußen.

    – die ent-wendete sms der bk (in sorge)

  2. Wolkendrache sagt:

    @ peryton

    „ein Stern – Stein – Staub“ … (von gestern) war sofort verstehbar.

    „die Fragen, Schwierigkeiten, das `damals`“- Hinzu käme dann
    vielleicht noch das `morgen`. Veränderungen des Bewußtseins
    finden (ohne, daß wir es unmittelbar spüren) täglich, nächtlich statt.

    Ich fühle, daß in den Momenten des Schweigens und der still-tragenden
    Geduld – der wesentliche Kern für die Sterne, die Steine und den
    sandigen Staub für `morgen`verborgen liegen… Aber das ist
    Substanz Deines fülligen Selbst.

    Gruß von W.D.

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