[ gärten der sehnsucht ]


 

wie oft werden uns die türen geöffnet
schlurfen wir mit schmutzigen sohlen
über rote teppiche, neben den paravan
spuckend, hinter dem das unberührte
fiebert, die herzstücke unserer kind
heit achtlos vom fenstersims nehmend

nichts ahnend, nichts wissend, achtlos
und mit groben händen eine neue spur
in den staub ziehend

ohne gruss verlassen wir die gärten der
sehnsucht, im vorübergehen ein schnek
kenhaus pflückend, zur erinnerung, das
in den manteltaschen ohne nachhall
brechen wird wie die erste

liebe

wie oft sind wir die räuber einer ganzen
zeit. und hinter dem paravan weint deine
puppe mit dem porzellangesicht tränen
los dem abschied entgegen
 

foto: tangermünde, 26. märz 2005
 

weitere fotos aus der reihe ‚carpe diem‘:
’nachttresen‘, ‚ablenkung‘, ‚eastern star‘
‚tresenschach‘, ‚tattoo‘, ‚inventur‘


2 Responses to “[ gärten der sehnsucht ]”

  1. peryton sagt:

    oh ja, tatsächlich: das ist sie. schreckliche kinder haben manchmal gute augen …

    liebe grüsse an dich!

  2. ohne spamen zu wollen, zum ersten: das gedicht gefällt mir sehr gut!!
    und zweitens: ist das da nicht s.?
    verkaterte liebe grüße
    aus Wettin

    Sebastian

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